Die 2008 gegründete Schmitz-Lippert-Stiftung hat ihre Heimat im Cöln Comic Haus in der Kölner Südstadt. Mit ihr leisten wir einen Beitrag zur Erforschung, Bewahrung und Vermittlung U.S.-amerikanischer Comic-Kultur.
Die Stiftung ist der Förderung von Bildung und Erziehung sowie Kunst und Kultur verpflichtet: Als Erlebnisraum für Ausstellungen, Lesungen, Workshops und als Treffpunkt für Comic-Künstler*innen, Comic-Fans und solche, die es werden wollen.
Wenn auch Sie sich für das Medium Comic interessieren, mehr über seine Geschichte, Autoren und Zeichner erfahren möchten, so laden wir Sie ein zum Kommen und Mitmachen in unser „Clubhaus für Comic-Interessierte“.
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf > stiftung@coeln-comic.de
Die Stiftung und die Angebote im Haus wären ohne die vielen uns wohlgesonnenen Unterstützer:innen nicht denkbar. Dafür sagen wir herzlichen Dank!
- Idee
- Vorstand
- Kuratorium
- Sammlung
- Kooperationen
Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
[ Victor Hugo ]
Meine U.S.-amerikanische Comic-Sammlung ist groß, nach Meinung meiner Ehefrau zu groß. Sie ist nicht mit Comic-Lektüre aufgewachsen. Daher hat sie mich mit Fragen gelöchert, um herauszufinden, wie ich diesem Medium so leidenschaftlich verfallen konnte.
In meiner Junggesellenwohnung stapelten sich an jeder Wand diese typischen weißen „Long Boxen“ . Meine Frau schloss die Türe und meinte „hier sei kein Platz für sie“. Also suchten wir nach einer Lösung, mein Hobby in ein gemeinsames, zukünftiges Leben zu integrieren.
Da unsere Ehe kinderlos geblieben ist, kam sie auf die Idee, eine Comic-Stiftung zu gründen: Damit ich meine Leidenschaft mit Anderen teilen kann. Damit sie nicht die Verantwortung für die Sammlung tragen müsse, sollte mir etwas zustoßen.
”Die von mir aufgebaute Sammlung U.S.-amerikanischer
Comic-Hefte soll für die Nachwelt dauerhaft erhalten und weiter
ausgebaut werden. Die Stiftung soll mit ihrer Hilfe als Ausdruck
bürgerschaftlichen Engagements einen Beitrag zu Bildung und Erziehung
und zur Förderung von Kunst und Kultur leisten.“
aus der Präambel der Stiftungssatzung
Susanne Flimm, Thomas Schmitz-Lippert
Geschäftsführerin und Vorsitzender der Stiftung
Susanne Flimm ist die Ehefrau von Thomas E. Schmitz-Lippert.
Sie war sieben Jahre als Juristin im Justiziariat eines Landesministeriums tätig. Danach 15 Jahre Geschäftsführerin der Deutsch-Amerikanischen Juristen-Vereinigung e.V.
”Ich habe als Kind keine Comics gelesen. Meine Vorurteile über Comics habe ich in den letzten Jahren revidiert – Unkenntnis und Unwissenheit sind eben schlechte Berater. Ich begann zu erahnen und zu verstehen, als ich Art Spiegelmans ’Maus‘ und Scott McClouds Bücher ’Making Comics‘, ’Understanding Comics‘, ’Reinventing Comics‘ gelesen habe. Damit war mein Interesse an dem Medium COMIC geweckt. Mich interessiert seine Entstehungsgeschichte und die Biographien der großen U.S. amerikanischen Comic-Künstler. Als Erwachsene fällt mir das Lesen von Comics immer noch schwer, da meine Augen im Lesen der Bild-und-Text-Seitenarchitektur ungeübt sind. Ich bin neugierig auf die oft ’lichtscheuen Wesen‘ im Dunstkreis des Comics, die Zeichner, die Sammler, die Händler, die Fans. Ich bringe gerne Menschen im Cöln Comic Haus zusammen, um etwas zu tun, am besten mit Spaß. Die Stiftungsarbeit ist enorm abwechslungsreich, führt mich stets über neue Brücken; ich empfinde sie als sinnstiftend, vor allem auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie wachsen heutzutage in der Populären Kultur mit Comic-Figuren auf, deren Geschichten einst in Comic-Heften, heute in bewegten Bildern der großen Blockbuster, Streaming-Serien, YouTube-Clips und Games erzählt werden. Sie kennen die meisten Comic-Figuren. Es macht mir Freude, mit ihnen in einen offenen, lebendigen und interaktiven Austausch, etwa in einer Führung oder einem Kindergeburtstag einzutreten.“
Thomas E. Schmitz-Lippert ist in seinem ”normalen Leben“ Jurist und Abteilungsleiter Internationales, Finanzstabilität und Regulierung in der BaFin. Keine Dienstreise ohne Akten und Comics im Gepäck! Seit 1998 ist er mit Susanne Flimm verheiratet.
”Flashback: Comics gelesen habe ich schon, bevor ich lesen konnte. Das habe ich meiner Mutter zu verdanken. Sie hat mir die Texte der wöchentlich erscheinenden Mickey Mouse vorgelesen, die Bilder konnte ich ja selbst betrachten.
Mit ca. sieben Jahren kam die erste Erleuchtung: Superhelden! Das waren Helden mit großen Kräften, die Gutes taten, obwohl sie das nicht mussten. Ich war begeistert. Statt wöchentlich Mickey, nun alle zwei Wochen Superman & Batman von Ehapa. Mit dem guten Geschäft, nur alle zwei Wochen die Comics zu spendieren, konnte ich meine Mutter überzeugen, zu den Superhelden zu wechseln.
1974 änderte Williams mit seinen Marvel-Serien ab deren No. 1 alles. Ohne es zu wissen, war ich an den Anfang des Marvel-Age of Comics versetzt und es war so, als sei ich 1961 dabei gewesen, chronologisch alles ab der No 1! Was für ein Erlebnis für das Sammlerherz.
Aber das Lesen war noch wichtiger. Jede Woche auf der Hatz nach dem Kiosk, der die Neuerscheinungen zuerst hatte. Immer samstags nach der Schule mit Mutter und Oma zum Kölner Hauptbahnhof und dann noch zu Montanus auf die Hohe Straße. Das Wochenende war gerettet.
Warum ich später ab 1978 – die zweite Erleuchtung – auf englisch-sprachige Comics umgestiegen bin, die heute meine Sammlung ausmachen, ist hier zu lesen.
Die dritte Erleuchtung: Ich konnte auch alte Nummern (i.e. Back Issues) erwerben… bei Comic-Händlern auf der halbjährlich in der Stadthalle von Köln-Mühlheim stattfindenden Comic-Messe, direkt vor der Türe!
Und in der Lungengasse in Köln hatte Benedikt Taschen so etwas Merkwürdiges aufgemacht wie einen Comic-Laden, der fast nur Comics verkaufte. Dort und auf den Messen liefen andere Nerds herum, die auch Comics lasen und sammelten.
Köln ist eine Comic City!
So hatte ich das Tor zu einer fantastischen Welt aufgestoßen. Der Rest ist Geschichte…“
Prof. Marcel Kau
Vorstandsmitglied
Drittes Vorstandsmitglied der Stiftung ist unser langjähriger Freund und Vertrauter Professor Marcel Kau. Mit ihm verbindet uns eine gemeinsame transatlantische Freundschaft mit den U.S.A. Gleichermaßen tief ist unsere Liebe zum Buch und zum Diskurs.
Prof. Kau ist allerdings auf dem Gebiet der Comic Books bei Weitem nicht so bewandert wie wir. Dadurch hat er einen anderen – vielleicht distanzierteren – Blick auf unsere Comic-Leidenschaft. Dies kann jedoch, wie wir hoffen, ein Vorteil für seinen Beitrag zur Stiftungsarbeit sein.
”Comics sind ebenso wie der Western und Jazz eine der großen kulturellen ’Erfindungen‘ der U.S.A. In ihnen spiegeln sich viele archetypische Besonderheiten und Entwicklungen dieses Landes wider. Nicht zufällig kämpft einer der Superhelden beständig für ’Truth, Justice and the American Way‘. In den Helden der Comics finden sich die U.S.A. so wieder, wie sie sich selbst manchmal gerne sehen möchte. Allerdings ist sie bei Weitem nicht so naiv, wie es ihr und den Comics bisweilen vorgeworfen wird. Denn ansonsten würden den Helden nicht immer beinahe ebenbürtige Schurken entgegengestellt.“
FOTOS: SABRINA DIDSCHUNEIT
Axel D. Hager
Vorsitzender des Stiftungskuratoriums
Ich lese und sammele Comics seit meinem 6. Lebensjahr. Mein Schwerpunktinteresse gehört den "Superhelden" (DC und Marvel der 70iger bis heute). Mein erster Kontakt zum CCH war der Besuch einer Signierstunde mit Rags Morales und der Besuch der Superman-Ausstellung. Ich bestücke seitdem regelmäßig die Merchandise-Vitrine in der Stiftung – vom Spidey-Toaster über das Iron Man-Deo bis zu Action Figuren. Die Comicwand enthält ausgewählte Cover aus meiner wie auch Thomas Schmitz-Lipperts Sammlung.
Das Cöln Comic Haus ist wie der "Justice League Satellite": Dort bin ich willkommen, finde Gleichgesinnte zum Fachsimpeln und treffe auf Menschen die (mindestens) eine Sache vereint: die Lust und der Spaß an der Comicwelt.
Thomas Fritsch
Stellvertretender Vorsitzender
Meinen ersten Comic habe ich mit 4 Jahren in Händen gehalten und die Bilder genau betrachtet. An ”Thor“ mit seinen Attributen, im Jack Kirby Zeichenstil, kann ich mich noch gut erinnern. Bis heute gilt für mich: Das Artwork muss stimmen! Ein guter Zeichner kann Magie reinzaubern! Ich stelle in den Ausstellungen gerne Original-Artwork aus meinem Fundus aus.
”First contact“ zum CCH: 2013 habe ich die Superman-Ausstellung besucht. Da ich der einzige Besucher war, kam ich mit Thomas Schmitz-Lippert ins Gespräch und bin seitdem mit Feuer und Flamme dabei!
Michael Germund
Stiftungsmitglied
Als Kind/Jugendlicher habe ich mir die Zeit bei langen Autofahrten in den Urlaub mit Comics vertrieben. Jetzt sammele ich Comicstatuen und Star Wars Actionfiguren sowie Raumschiffe. Seit der Batman-Ausstellung 2019 stelle ich meine museumsgroßen Statuen in der Stiftung aus. Ich schaue mir gerne Comic-Verfilmungen an und stelle für die Ausstellungen entsprechende Handouts und Poster zusammen.
Die Treffen im CCH, der Austausch über Comic & Co begeistern mich. ”Alleine“ Sammeln macht eben nur halb so viel Spaß wie unter Gleichgesinnten.
Thomas Windgasse
Stiftungsmitglied
Meinen ersten Comic habe ich nicht gelesen, weil ich noch nicht lesen konnte. Fand ich aber gut. Lesen habe ich dann irgendwann gelernt und damit auch besser verstanden, worum es in den Heften ging. Fand ich immer noch gut. Wenn die Zeit da ist, lese ich heute alle möglichen Comics, die ich in die Finger kriege. Finde aber nicht alle gut. Ich lese auch gerne Sachen über Comics in Zeitschriften, im Netz oder in Büchern. Das stelle ich dann gerne zusammen und denke mir dann auch mal etwas aus. Ich erzähle gerne von Comics. Das mache ich zum Beispiel bei den Führungen zu den Ausstellungen. Finde ich gut.
Mein erster Kontakt zum CCH war gar kein richtiger erster Kontakt. Ich war nur neugierig, was sich hinter der Glastür hinten im ehemaligen Comicshop verbarg. Es hieß, da käme ein Museum rein und ich dachte „Wow!“ (in einer Blase mit vielen Zacken). Dann war ich irgendwann bei einer Superman-Ausstellung. Ich dachte wieder „Wow!“ (wieder in einer Blase mit vielen Zacken) und habe dann bei der nächsten Ausstellung zu Batman, der immer noch mein Lieblingssuperheld ist, mitgemacht. Fand ich Hammer.
Miguel E. Riveros Silva
Stiftungsmitglied
Als Comic-Zeichner kümmere ich mich im CCH gern um die Betreuung der Künstler*innen und Events, wie den 24-Stunden-Comic-Tag. Zusätzlich berate ich die Stifung – mit einem Schwerpunkt Nachwuchsförderung.
Ich war nicht mal ein Jahr alt, mein Vater schenkte mir ein Superman Poster, das über meinem Kinderbett hing. Wir lebten in Chile. Mein Vater war selbst ein großer Comicfan und Künstler. Er wurde ermordet als ich vier Jahre alt war und gleichzeitig landete ich mit meiner Mutter als politischer Flüchtling in Deutschland. In den nächsten Jahren fand ich in Superhelden Comics wie Batman und Superman Trost, denn sie hatten ein ähnliches Schicksal und mussten mit den gleichen Gefühlen, Ängsten und Problemen klarkommen. BATMANs Eltern wurden ermordet, SUPERMAN kam als Flüchtling auf die Erde und fand nur in der „Festung der Einsamkeit“ seinen Frieden. Das prägte mich sehr und bis heute bin ich diesen Comics dankbar.
Miguel hat auch die allererste Ausstellung im CCH organisiert, die beteiligten Künstler*innen zusammengebracht und mit Ihnen ihre Arbeiten präsentiert.
Fotos: Sabrina Didschuneit | Zeichnung: Miguel E. Riveros Silva
Mein Lieblingsheld…
SUPERMAN, The Man of Steel, the last son of Krypton, the big blue.[ Thomas Schmitz-Lippert ]
Ja, ich liebe auch andere Superhelden wie Spider-Man, Batman, Thor, Wonder Woman oder The Vision. Aber Superman war immer meine Nr. 1. Ich weiß nicht warum, vielleicht liegt es dran, dass mein Vater starb als ich 5 Jahre alt war. Seidem wurde ich von meiner Mutter und Großmutter erzogen. An männliche Vorbilder in der wirklichen Welt kann ich mich in dem Alter nicht mehr erinnern. Da kam der mächtigste aller Superhelden gerade recht, denke ich. Klar, er war der Stärkste von allen, aber auch der Nobelste. Er, der er die Welt hätte beherrschen können, tat Gutes und half auch dem kleinen Mann. Zweifel hatte er nie, auch Fehler nicht wirklich viele, außer als Clark Kent Steak mit Ketchup zu essen, was ich großartig fand. Er war das Licht und Vorbild für alle seine Mitstreiter. Batman war mir zu düster und ja auch nur ein Mensch, Spider-Man war super, aber er hatte immer diese vielen Probleme und diese Schuld zu tragen. Für mich gab es keine bessere Identifikationsfigur als den Kryptonier.
Um unseren Stiftungszweck erfüllen zu können und um das Cöln Comic Haus als lebendigen zentralen Anlaufpunkt in Sachen Comic-Kultur zu etablieren, setzten wir auch auf die nachhaltige Kooperation mit Vereinen, Institutionen, engagierten Fachleuten und Künstler:innen.
Darjush Davar
Darjush Davar ist Gestalter, Kurator, Musiker und natürlich Comic-Fan. Er hat uns im Frühjahr 2017 in seinen Comic-Markt nach Wiedensahl eingeladen – dem Heimatort von Wilhelm Busch. Dort haben wir seine Wanderausstellung der deutschsprachigen Max und Moritz-Preisträger:innen erstmals in Augenschein genommen.
Wir waren von der Qualität der Ausstellung und dem Enthusiasmus begeistert. Diese Kompentenz haben wir uns deshalb zusammen mit der Ausstellung 2017 ins Haus geholt. Seitdem begleitet Darjush die Weiterentwicklung des CCH und der Stiftung, sowie unsere Themenausstellung. Und er gestaltet das Programmheft und die Website.
Barbara Gerhards
Barbara Gerhards ist zertifizierte Trainerin und Coach. Für unser Haus hat sie zwei Workshops mit Leitmotiven aus der Comic-Welt entwickelt:
Beide Angebote finden seit Jahren sowohl als ”Schnupperkurse“ zur Kölner Museumsnacht, wie auch als eigens gebuchte Veranstaltung großen Anklang – und das selbstverständlich nicht nur bei Comic-Fans.
Haben Sie Interesse an einer Zusammenarbeit? Dann treten Sie mit uns in Kontakt…